Am 05.03.2012 schrieb der Vorsitzende des SEB-KT einen offenen Brief an den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Es ging dabei um die Nachfrage nach dem öffentlichen Hearing zu den Ergebnissen der representativen Elternbeffragung, die 2010 / 2011 stattgefunden hatte.
Bisher wurden in einem solchen Hearing nur die Ergebnisse zum ersten Teil der Befragung (Eltern mit Kindern im Krippenalter) bekanntgegeben.
Die weiteren Befragungsresultate der übrigen Altersstufen wurden bisher noch nicht veröffentlicht.
Die Kundegebung vor dem Wiesbadener Rathaus war ein voller Erfolg.
Wir danken allen Kindern, Eltern, Interessenten und Tieren für die großartige Unterstützung trotz dieser Tageszeit und Witterung.
Und da es so schön war, ein paar Bilder...
Die CDU/SPD-Koalition hat im Frühjahr 2011 festgelegt, dass die Beiträge der Eltern für den Besuch ihrer Kinder in Kitas erhöht werden sollen, um den Ausbau an Krippenplätzen (teilweise) zu
finanzieren. Für Krippenplätze müssen ca. 31%, für Elementar- und Hortplätze rd. 15% mehr gezahlt werden. Immerhin bleiben Geschwisterreduzierung und Ermäßigung für Geringverdiener
erhalten.
Mit dem 1.1.2012 als Stichtag, war für die Erhöhung als einzige Maßnahme ein konkreter Termin gesetzt worden. Die Gegenleistung, der Ausbau, wurde inzwischen „zeitlich gestreckt“. D.h. die
angekündigten 1.500 Krippenplätze kommen später.
Dafür hat man sich noch etwas Neues einfallen lassen: mit der Erhöhung wird die Beitragsbefreiung für eine Halbtagsnutzung (bis 12 Uhr) auf die Krippe und das 1. Kindergartenjahr
ausgedehnt. Eine Maßnahme, deren Sinn sich nicht erschließt, höchstens als Versuch die Öffentlichkeit zu beruhigen und um die Beitragserhöhung besser verkaufen zu können.
Statt eines langfristigen und in sich geschlossenen Konzeptes, erleben wir einen Zick-Zack-Kurs mit teilweisen Beitrags- befreiungen und
drastischen Erhöhungen. Eine sinnvolle, gar gerechte Gebührenstruktur entsteht so nicht. Im Gegenteil:
• Die reale Nutzung geht eindeutig in Richtung einer längeren täglichen Verweil- dauer der Kinder in den Einrichtungen. Vor diesem Hintergrund wirkt die Beitrags- befreiung bis 12 Uhr wie ein
Lockangebot im Supermarkt – wenige Exemplare eines stark reduzierten Artikels sollen die Leute ins Geschäft locken. Hier heißt dies: nur Wenige werden entlastet.
lesen Sie den gesamten Beitrag im Elternbrief Ausgabe Januar 2012
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie beraten heute über die Erhöhung der Elternbeitrage für die Kindertagesstätten in Wiesbaden."..."insgesamt fordern wir ein langfristiges und sinnvolles Konzept,..."
"...sprechen wir usn gegen die geplante Erhöhung der Kinderbetreuungsbeiträde aus."
Jungen wie Mädchen - brauchen männliche und weibliche Rollenvorbilder und Identifikationspersonen, um sich als Jungen und Mädchen, bzw. Männer und Frauen entwickeln zu können. Zuerst sind es natürlich die Eltern und die Menschen in der unmittelbaren Umgebung der Familie.
Auch in den Kindertagesstätten, finden Kinder Rollenvorbilder. Dieser Bereich ist allerdings sehr stark weiblich dominiert – nur 3,4% des pädagogischen Personals sind Männer. Durch die Steigerung des Anteils der Erzieher in den Kindertagesstätten soll vor allem die Erlebniswelt der Kinder erweitert werden, andere Interessen und Sichtweisen werden erfahrbar.
Seit Jahren kämpfen wir für mehr qualifiziertes Fachpersonal in den Kindertagesstätten. Denn nur so kann bessere Betreuung und individuelle Förderung für unsere Kinder gewährleistet werden. Nach
langem Zögern hatte die hessische Landesregierung im Dezember 2008 endlich einen höheren Personalschlüssel angekündigt. Zum 1. September 2009 ist die entsprechende Regelung in der sog.
Mindestverordnung in Kraft getreten. Die damit verbundenen, höheren Personalkosten sollten allen Kita-Trägern vom Land erstattet werden.
Lange tat sich nichts, die versprochene Finanzierung wurde den Kitas vorenthalten. Inzwischen hat die Landesregierung die Katze aus dem Sack gelassen: Nur ca. 45% der Personalkosten sollen erstattet
werden – rückwirkend. D.h. die Träger, z.B. die Stadt, müssen nicht nur über die Hälfte der Kosten bezahlen, sie müssen auch noch die gesamte Summe vorlegen.
Trotz zahlreicher Proteste von Eltern, Verbänden und Kommunen: Die hessische Landesregierung bleibt bei ihrem Kurs: Sparen auf Kosten der Kinder.
Eine weitere Vorgabe des Landes erschwert eine flächendeckende Verstärkung beim Kita-Personal. Geld vom Land fließt nur, wenn eine Kindertagesstätte komplett den neuen Personalschlüssel eingeführt
hat. Eine nur schrittweise Verbesserung in allen Einrichtungen würde nicht gefördert.
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